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Das glänzende Metall hat verschiedene interessante Eigenschaften. Unter anderem ist Silber antibakteriell, was für die Medizin und Hygiene von Interesse sein kann. Die Idee Silber in der Medizin einzusetzen, um bakterielle Infektionen zu verhindern und die Heilung von Entzündungen zu beschleunigen, scheint daher einen guten Ansatz zu sein. Deshalb wurde früher die mit Silberionen verarbeitete Kleidung für Personen mit Neurodermitis empfohlen. Durch die antibakterielle Wirkung von Silber werden die Staphylokokken auf der Haut bekämpft und die Haut kann sich erholen. Ebenso wurde Silber in Sportbekleidung (Socken, T-Shirts, etc.) verarbeitet, denn Silber ist ein echter Geruchskiller.
Die grosse Schattenseite dieser Silberionen ist, dass sie an die Umwelt und auf die Haut abgegeben werden, sodass sie ihre keimtötende Wirkung entfalten können. Leider fanden Forscher bei Untersuchungen von mit Silber behandelten Medizinprodukten heraus, dass Silberionen nicht nur Bakterien abtöten, sondern auch gewisse Hautzellen schädigen. Es handelt sich dabei um Bindegewebszellen (sogenannte Fibroblasten), welche für die Heilung von Hautverletzungen unerlässlich sind. Ausserdem stellten Forscher fest, dass ein Protein, welches in Wunden vorkommt, die keimtötende Wirkung von Silber hemmt, während die Fibroblasten gleichermassen geschädigt werden.1 Ebenfalls wurde entdeckt, dass bereits bei den ersten zehn Waschgängen ein grosser Teil des Silbers in den Kleidern ausgewaschen wird, weshalb das Silber aus der Sportbekleidung in den Wasserkreislauf gelangt.2 Silber ist nicht abbaubar und reichert sich im Gewässerboden an, was wiederum für die lebenden Mikroorganismen im Boden sehr gefährlich ist.
Inzwischen gibt es verschiedene gesetzliche Regelungen, in denen beschrieben wird, wie mit Silber verarbeitete Kleidung registriert werden muss und unter welchen Voraussetzungen diese überhaupt verkauft werden darf. Wenn bei der Verwendung von einem Stoff gefährliche Nanomaterialen in die Umwelt gelangen, muss dies gekennzeichnet werden.3 Ausserdem dürfen keine Stoffe in Verkehr gebracht werden, bei denen das Folge- oder Abfallprodukt die Umwelt oder den Menschen gefährden könnten.4
1) Mulley G. et al., (2014). 2) EmpaNews, (2009). 3) BAG, (2022). 4) BAFU, (2019).
J. Cucuzza, 26.04.2023
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