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Die Darm-Hirn-Achse

Dass unsere Emotionen und Gemütslage im Bauch stattfinden, kennen wir alle. Sogar unsere Sprache kennt die Darm-Hirn-Achse schon lange, was sich in zahlreichen Redewendungen widerspiegelt, wie zum Beispiel: eine Bauchentscheidung fällen, Schmetterlinge im Bauch haben, etwas schlägt auf den Magen oder auch vor Angst in die Hose machen.

Die Theorie einer Darm-Hirn-Interaktion wurde bereits von den alten griechischen Philosophen Hippocrates, Plato und Aristoteles umschrieben. Allerdings wurde erst im Jahre 1840 der Effekt von Emotionen auf die Verdauung experimentell aufgezeigt und es dauerte noch bis zur Mitte des 20. Jahrhundert bis dieses Konzept auch weiterreichend anerkannt wurde. Mit fortschreitenden Technologien konnten in den letzten Jahrzehnten grosse Mengen an Daten gesammelt werden, und die Darm-Hirn-Verbindung konnte mit unterschiedlichsten Krankheiten in Verbindung gebracht werden. Beispiele dafür sind: das Reizdarmsyndrom, Depressionen, Angststörungen, Parkinson, Alzheimer und Übergewicht.1

Was ist die Darm-Hirn-Achse?

Die Darm-Hirn-Achse beschreibt die Kommunikation zwischen Darm und Hirn. Speziell daran ist, dass die Kommunikation nicht einseitig vom Hirn zum Darm über das Nervensystem läuft, sondern über unterschiedliche Mechanismen bidirektional funktioniert. Daher wird der Darm oft auch das 2. Hirn genannt. Das enterische Nervensystem (ENS), welches sich zwischen der Darmmuskulatur, der Darmwand und der Darmschleimhaut befindet, kann unabhängig vom zentralen Nervensystem (ZNS) funktionieren. Es kann Reize wahrnehmen und Reflexe aktivieren oder hemmen. Zum Beispiel kann das ENS mittels Nervenzellen die Zusammensetzung der Nahrung sowie die Zusammensetzung der Bakterien erfassen und die Aufnahme von Nährstoffen fördern oder mittels Enddarm ausscheiden. Zusätzlich wird der Darm auch vom autonomen Nervensystem (speziell dem Vagus Nerv, dem Immunsystem, den Hormonen und dem Darm Mikrobiom) beeinflusst und kommuniziert über diese Wege auch mit dem Hirn. Diese Kommunikation sorgt dafür, dass ein Gleichgewicht im Körper erhalten bleibt. Wenn diese Kommunikation nicht richtig funktioniert, können Hormonausschüttungen, Immunsystem-Aktivierungen, und die Zusammensetzung des Mikrobioms ausser Gleichgewicht geraten und Krankheiten auslösen.2

Verschiedene Röntgenbilder des Gehirns
Darm-Hirn Kommunikation

Mikrobiom-Darm-Hirn-Interaktion

In letzter Zeit hat sich die Wissenschaft immer mehr mit dem Einfluss des Mikrobioms auf die Darm-Hirn-Achse beschäftigt. Studien haben gezeigt, dass die Zusammensetzung der Bakterien im Darm Einfluss auf das enterische Nervensystem, das zentrale Nervensystem, die Darmbewegung, die Stimmung, das Gedächtnis, das Suchtverhalten und die Lernfähigkeit eines Menschen nehmen. Diese kleinen Einzeller, welche über lange Zeit ignoriert wurden, habe also einen gewaltigen Einfluss auf unser tägliches Leben.

Dank DNA- und RNA-Sequenzierung hat man festgestellt, dass die Zusammensetzung der Darmbakterien in psychisch kranken Patienten anders ist als in gesunden Personen. Dass das Mikrobiom einen Einfluss auf die Psyche hat, konnte auch durch Fäkaltransplantationen aufgezeigt werden. Sterile Mäuse wurden mit dem Mikrobiom eines depressiven Menschen inokuliert und zeigten als Folge psychische Symptome. Ebenfalls konnte man in klinischen Studien Erfolge mit Fäkaltransplantationen bei psychisch kranken Menschen feststellen, welche das Mikrobiom eines gesunden Menschen erhalten haben.2,3

Da das Mikrobiom aber aus über 1'000 Organismen besteht, ist es schwierig zu sagen welche Bakterien genau in einem gesunden Mikrobiom vorkommen. Dies ist auch sehr individuell und es gibt unterschiedlichste Bakterienzusammensetzungen, welche in gesunden Personen vorkommen. Es gibt also nicht nur ein richtiges Rezept. Allerdings konnte man schon feststellen, dass gewisse Botenstoffe von Bakterien unsere Rezeptoren und in Folge unsere Psyche beeinflussen können. Zum Beispiel produzieren gewisse Bakterien GABA, einen Botenstoff, der sich auf das zentrale Nervensystem auswirkt. Bei Mäusen konnte ein verringertes Angstverhalten nachgewiesen werden, wenn dieses Bakterium den Darm besiedelt hatte.

Da immer mehr Hinweise auf den Einfluss der Interaktionen zwischen Mikrobiom-Darm-Hirn auf unsere Gesundheit leiten, fragt man sich, was man am besten tun kann. Die Zukunft wird uns weiterhin Informationen durch seriöse Untersuchungen am Menschen bescheren. Was wir heute schon machen können: Wir können unser Darmmikrobiom auf unterschiedliche Wege unterstützen, wie beispielsweise über eine ausgewogene Ernährung mit vielen Ballaststoffen, fermentierten Lebensmitteln, Probiotika, täglicher Bewegung und genügend Schlaf.

1) Gwak M. G. et al. (2021). 2) Margolis K. G. et al., (2021). 3) Meyyappan A. C. et al., (2020).

J. von Gruenigen, 01.02.2023

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